Neuste Beiträge:
- Serpent 13Die dreizehnte Ausgabe des Literaturmagazins Serpent erschienen, ab sofort online, sowie als Print in der Bierbar und wenigen anderen Szenelokalitäten. Von mir diesmal mit einer Nacherzählung der Offenbarung des Johannes. #identitätspolitik #apokalypse #vuvuzelas
- Serpent 11 schleicht sich anMan macht ja nur Unsinn. Die neue Ausgabe Nummer 11 des Serpent Literaturmagazins ist erschienen. Als PDF zum Download oder in reduzierter Auflage von nur 50 Stück in superexklusiven und daher geheim gehaltenen Buch- und Szeneläden.
Träume
- Traum: FestivalseilbahnZum Aufwachen ein gedankliches Abdriften in eine Geschichte, ein Halbtraum, das Gelände eines Festivals (Fusion), alte Freunde wiedertreffen, dann die Fahrt mit einer Seilbahn, deren Gondel eine wacklig selbstgebaute Schaukel bildet.
- Traum: Angriff auf AktionärsversammlungFreunde von mir planen eine Art Überfall oder Einschleichen in die Aktionärsversammlung in einem großen, bonzigen Glasbau. Ich beobachte das Geschehen von unten, wie sie über unterschiedliche Treppenhäuser und Aufzugvarianten an ihr Ziel im versteckten zehnten (?) Stock gelangen. Dann entschließe ich mich, auf der Fassade Super Nintendo zu spielen.
- LegotraumTraum: Ich bin so eine Art Reiseführer oder Berater und vermittle Legokäufer an zwei alte Trödler. Sie haben so eine Masche, bei der sie einen mit den gewünschten Sachen ins Auto steigen lassen und dann auf eine sinnlose Fahrt vom Hof gehen, um zu einem Baumarkt oder so zu fahren, für den ich mich nicht interessiere.
Besprechungen
- Nervtötende GefühlsduseleiRezension zu Hanya Yanagihara: A Little Life
Essays
- Über das AufräumenReflexion über Genese und Geltung eines notwendigen Übels
Kunst
- Gestern schien alles noch so klarAcryl, Gips, Kreppband, Lack, Tusche, Tinte, Tipp-Ex, Domol Oxi-Weiß Fleckenentferner auf Whiteboard
Erzählungen
- RenitenzkompetenzZwischen dem Hier und dem Jetzt ist immer noch Zeit für eine Coachingsitzung
Es gibt doch schon alles
Aus dem Regal gegriffen. Das Coaching hatte ihn dazu verleitet, einfach irgendwas zu unternehmen, um seinen Alltag für die Jobsuche produktiv zu machen und ihm so lange spontane Ideen und Verwerfungen aus der Nase gezogen, bis ausgerechnet ein Literaturblog übriggeblieben war, dabei wollte er doch Essays schreiben, warum hatte er nur privates Blog und Drehbuchblog gesagt, aber nicht Essayblog, auch nicht Kunstblog, Theaterblog oder Philosophieblog, nein, ausgerechnet Literaturblog hatte er sagen müssen, weil sie ja von seinem Alltag ausgegangen waren, und er las nunmal gerade Literatur, und ja, er hielt seine Eindrücke dazu auch in kurzen Texten fest, aus denen sich, und das wäre die Aufgabe, durch Professionalisierung zumindest erträgliche Besprechungen formen ließen.
Aber Richtungsentscheidungen, Marktanalysen, Alleinstellungsmerkmale, Nischenbewusstsein, das wurde alles auf die lange Bank geschoben, bis zum immerwährenden jüngsten Gericht, als hätte es noch nie ein Literaturblog gegeben, als würden sich die Entscheidungen ganz von allein treffen, dabei war doch jedes einzelne Wort ein Schlüssel größter kompositorischer Tragweite. Aus dem Regal gegriffen, das war etwas Zufälliges, gleichzeitig eine Wiederholung, er fand es beinahe beleidigend gegenüber Neuerscheinungen und kuratorischer Sorgfalt, so hatte er es jedenfalls gemeint, als gäbe es in irgendeinem Keller noch verkannte Meister zu entdecken, obwohl er sich für diesen Anspruch dann doch sehr wenig aus dem Fenster lehnte.
Aber er wollte ja keine Bücher verkaufen, sondern beweisen, dass er schreiben konnte. Je länger er darüber nachdachte, desto stärker wollte er sich auf Essays konzentrieren statt auf Bücher, denn Essays bildeten doch eine Königsdisziplin unter den journalistischen Textgattungen und einen Joker unter den literarischen. Aber Essays brauchten Ideen, die konnte man nicht einfach aus dem Regal greifen, das heißt, Montaigne lag tatsächlich noch griffbereit in seinem Regal, aber die heutigen Themen – alle Themen – waren doch so ausgelutscht, omnipräsent und von volkischem Geplapper zerredet, aber ja, er würde noch einmal darüber nachdenken.
Es fiel ihm bloß so schwer, von der Metaebene herabzusteigen in das Gewühl.
Werde Mitglied und erhalte exklusive Angebote!
Alle Mitglieder erhalten Zugang zu exklusiven Textschnipseln und Bildfragmenten. Die Mitgliedschaft kostet 99.99 € und wird jährlich dreimal abgerechnet.